Lucky Strike ist die Geschichte einer Beziehung von Eizelle und Spermium an, bis zum Exodus - das ist eine Möglichkeit, diese Stück zu sehen. Es ist „wie ein Roadmovie quer durch die verwüsteten Herzen eines österreichischen Hollywood-Traumpaares hindurch“, schreibt Harald Gebhartl im Untertitel seines Theatertextes. In der Tat - „Lucky Strike“ ist ein Stück voll Rasanz und Speed, voll atembraubender szenischer Dynamik. Das Personal, der „angejahrte Humphrey Moser, der dem legendären Filmhelden Humphrey Bogart nich unähnlich sieht, aber lieber möglicherweise lieber Hans Albers wäre“ und „Lauren Moser, eine grellgeschminkte Frauenruine, die wie Marlene Dietrich aussieht“ treffen einander in der verluderten Hochzeitssuite des ehemals luxuriösen Hotels „Sacher Preparadise“ um im hohen Alter ihre Beziehung neu aufzufrischen.
„Ausgerechnet wenn die ganze Welt auseinanderfliegt müssen wir ein Kind kriegen wollen“ lamentiert Herr Moser, während Frau Moser schimpft, dass sich Humphrey Mosers „vertragsbrecherischer Schwanz“ nicht mehr aufrichtet.
Das Dilemma ist vorgezeichnet: Es kommt nicht zum alles entscheidenden Akt, im Gegenteil, das Spiel um Schein und Sein endet letal. Eine groteske Komödie zwischen hinfälliger Infantilität und allwassergewaschenen Altersbösartigkeit. Eine skurrile Traumschau.