Es gibt die Coolen, die Loser, die Nerds und die Einzelgänger. Und wenn du neu bist, musst du deinen Platz erst kennen lernen. Wer bist du? Was magst du? Was macht dich aus? Wo passt du am besten dazu? Und was, wenn du dich nicht entscheiden kannst?
Und kaum weiß man, wo man dazugehört, mischt sich die Liebe ein, und diese kennt bekanntlich keine Grenzen. Da kann sich schon mal jemand von den Coolen in einen Loser verlieben. Aber was, wenn die große Liebe die Liebe nicht erwidert? Was, wenn der beste Freund dich liebt? Oder die beste Freundin den gleichen Jungen mag wie du? Alltägliche Themen, die sich auch nach der Schulzeit nicht unbedingt so schnell ändern werden. Und wie schön wäre es, wenn man sagen könnte, das fühlt sich an wie in einer Soap?
Herzerwärmende Premiere des Jugendtheaters „Am Freitag“ im Linzer Phönix
Sich auf der Bühne öffentlich zu entblößen, ist immer mutig. Noch mehr trauen sich dabei junge Menschen, die sich noch nicht einmal im echten Leben genau vorstellen können, wer sie sein möchten und zu wem sie gehören wollen.
Umso couragierter war es von den Jugendlichen des Theater-Projektes „ADA - Alternative Solidarität und Theater Phönix“ am Dienstag bei der Uraufführung der Inszenierung von „Am Freitag“ von sich selbst zu erzählen.
Das Stück, das die vielsprachigen Debütanten mit Theresia Dückelmann erarbeitet hatten, bot den im Schnitt 16-jährigen Schülern der nahen Otto-Glöckel-Schule natürlich den schützenden Rahmen der Kunst: ihre Rollen, die eine klug und zuletzt überraschend ausgespielte Dramaturgie verband. Doch wie es sich bei dem seit 13 Jahren laufenden ADA-Projekt gehört, ging es ans Eingemachte - tief hinein in die komplizierte Welt von Jugendlichen, in der so leicht Verletzungen passieren. Der im Titel besagte Freitag diente als Termin, bis zu dem Hierarchien, Sympathien, Selbst- und Fremdbilder auf der Bühne in Frage gestellt wurden, die wiederum eine weitläufige, fiktive Schule war. Die Nerds, die Coolen, die Einzelgänger und Fans des koreanischen Pops ließen sich selbst aufeinander los und entfachten ein amüsantes Spiel aus Emotion, Sprachwitz und Kritik. Es war vielleicht nicht Immer perfekt, aber es war echt. Echt schön.