Von Kopf bis Zeh, aus allen Poren, blut- und schmutztriefend
Für all jene, die es bisher nicht geschafft haben, „Das Kapital" von Karl Marx zu lesen, bietet dieses Privatissimum einen repräsentativen Querschnitt durch den ersten Band dieses Standardwerks der Weltliteratur. Das Selbststudium ersetzen diese Ausschnitte aber keineswegs, denn wie heißt es schon bei Marx: „Es gibt keine Landstraße für die Wissenschaft, und nur diejenigen haben Aussicht, ihre lichten Höhen zu erreichen, die die Mühe nicht scheuen, ihre steilen Pfade zu erklimmen."
Kurt Palm über seine Sicht auf „Das Kapital":
„Für mich ist das Faszinierende an diesem Buch, dass die Analyse, die Marx im 19. Jahrhundert vorgenommen hat, in ihren Kernaussagen immer noch gültig ist. Gerade in den letzten Jahren, vor allem aber seit dem „Zusammenbruch" der sozialistischen Länder, hat man so getan, als sei Marx „ein toter Hund", der auf den Misthaufen der Geschichte gehört. Tatsache ist allerdings, dass die allgemeine Krise mittlerweile jene von Marx vorausgesagten Dimensionen angenommen hat. Und hier zeigt sich, dass Marx lebendiger ist, als viele glauben.
Marx hat im „Kapital" die allgemeinen Bewegungsgesetze des Kapitalismus beschrieben; und zwar mit der Präzision eines Naturwissenschaftlers. Er schreibt ja auch, dass er diese Gesetze nicht erfunden, sondern entdeckt hat. Auch wenn beim Lesen ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen erforderlich ist, hilft einem die Lektüre des „Kapitals", gewisse ökonomische und politische Vorgänge unserer Zeit besser zu verstehen."
Karl Marx wurde 1818 in Trier geboren und starb 1883 im Exil in London. 1847 verfasste er gemeinsam mit Friedrich Engels das „Manifest der Kommunistischen Partei" (erschienen 1848). Mit seinen Hauptwerken „Zur Kritik der politischen Ökonomie" (1859) und „Das Kapital" (Band 1,
1867) begründete Marx den wissenschaftlichen Sozialismus. Die Bände 2 („Der Zirkulationsprozeß des Kapitals) und 3 („Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion") wurden von Friedrich Engels nach Marx' Tod 1885 bzw. 1894 herausgegeben.
zum Film von Alenka Maly:
NOCH GIBT ER NICHT MILCH
(Österreich 2007; Dokumentarfilm)
Als der ukrainische Akkordeonist Andrej Serkov bei einem Konzert in einer Linzer Bar gebeten wird „Die Internationale“ zu spielen, ist er so verwundert darüber, dass es in Österreich Menschen gibt die die Hymne der Kommunisten singen, dass er sich auf eine kuriose Reise begibt um zu ergründen, was sie dazu bewegt.
„Wieso sind Sie Kommunist geworden, das ist für mich ein bisschen unverständlich. In so einem reichen Land, wo es alles gibt, das Leben ist schön, es gibt keine Probleme, alle sind glücklich...da braucht man keine anderen Ideen...da braucht man keine Kommunisten meiner Meinung nach.“
Die Linzer Filmemacherin Alenka Maly hat einen Dokumentarfilm über KommunistInnen gemacht. Mit Andrej Serkov, Maria und Erich Mair, Inge Ertelt, Leo Furtlehner, Bill Hofmann, „Huckey“, Roland Hochstöger, „Whudsch“, Barbara Steiner, Edith Friedl, Franz Fend und Kurt Palm.
Musik: Andrej Serkov
Kamera: Roland Freischlag
Regie: Alenka Maly