Als rasant-komödiantisches Schaubudentheater wird das im Mittelalter verwurzelte Volksmärchen vom "Freischütz", das vor allem durch die gleichnamige Oper (1817) von Carl Maria Weber bekannt geworden ist - auf ungewöhnliche Art und Weise neu erzählt, wobei Wilson, Waits und Burroughs im Wesentlichen das "Gespensterbuch" als Vorlage diente, eine Sammlung phantastischer Geschichten, die August Apel und Friedrich Laun 1810 herausgegeben hatten.
Der Handlungsablauf ist schnell erzählt:
Der Amtsschreiber Wilhelm darf seine Angebetete, die Försterstochter Kätchen, nur dann ehelichen, wenn er ein Meisterschütze und treffsicherer Jäger wird. Allein das will ihm nicht gelingen. Auf der Suche nach Schützenglück trifft er auf Stelzfuß, der ihm einen Handel mit Zauberkugeln vorschlägt: "Sechs gehören dir und die eine ist die meine ... Six was yours and hit the mark ... One is mine and hits the dark!" Wilhelm geht auf den Handel ein: Er legt an. Er zielt. Er trifft. Und giert - von seinem anfänglichen Erfolg berauscht - nunmehr nach jeder nächsten Kugel. Der Hochzeit schein nichts mehr im Wege zu stehen. Doch die letzte Zauberkugel sucht sich selbst ihr Ziel und den Gewinner des tödlichen Teufelsspiels: Ist es Stelzfuß oder das liebende Pärchen?
Das Faust-Thema, das uralte Spiel um Liebe, Tod und Teufel, wiederholt sich in dieser musikalischen Bearbeitung auf neue und ungewöhnliche Art und Weise: als ein Spiel um Sucht, der Sucht nach Liebe, der Sucht nach Macht, der Sucht nach dem nächsten Schuß.