Der Bonesmasheryman heißt Sie willkommen in seiner Knochenzertrümmerungsfabrik.
I’m bonesmasheryman and killing is all I’ve got / Damned for killing on, I am living on / Through times and lives, my hands are full of blood, my heart is full of pain
Vor der skurril surrealen Szenerie eines riesigen ausgeweideten und kopflosen Hühnerkadavers präsentiert er sein irrwitziges Angebot: garantierte Erlösung von unerträglichem Schmerz – gegen echtes Blut als Bezahlung.
Blood is our money / and death is our friend / freedom is our success / to make your suffer an end
Ein Albtraum beginnt, eine Endlosschleife aus triebgesteuerter Raserei, eine Lebenspervertierungsmaschine, die nur der Poesie des Fleisches gehorcht.
Gonna fuck you, say yes / gonna kill you, say yes, yes, yes / flesh and blood is like poetry
Aber auch der Bonesmasheryman ist nicht mehr Herr der Lage. Er gerät in Konflikt mit sich selbst und seinem Schicksal. Gefangen im Blut der Seelen, die er getötet hat, sucht er verzweifelt nach einem Ausweg.
Zu einer eher ungewöhnlichen Uraufführung lud das Linzer Theater Phönix: „Welcome at Bonesmasheryman\'s!“ hieß es auf dem Balkon. Hinter dem Namen der irischen Fantasiegestalt verbirgt sich schwarzhumoriges Musiktheater von Patrik Huber in der Regie von Doris Jungbauer , die mit Wolfgang Grat und Autor und Hauptdarsteller Huber auch für das „blutrünstige“ Bühnenbild verantwortlich zeichnete: einen riesigen Verbrennungsofen plus Guillotine und überdimensionalen Hühnerkopf, aus dessen Schnabel Blut tropfte. Blutig ging\'s überhaupt zu in diesem Stück, das an Gruselgeschichten-Aufführungen von Kindern gemahnte: Musiker waren als Ballerinas und Kaninchen verkleidet, schwarze Uniformen mit hohen Stiefeln erinnerten an NS-Totenkopf-Uniformen (Ausstattung: Natascha Wöss). Das Thema an sich berührte: Die Tragik des Bonesmasheryman, einer Schlüsselfigur „zwischen den Welten“. Er möchte ein Messias unserer Zeit sein und Erlösung bringen von den Schmerzen dieser Welt. Die einzige Bezahlung, die er akzeptiert: Blut – womit auch ein bissl Halloween-Gruseligkeit ins Spiel kommt. Er ist zärtlich zu seinen Opfern, bevor er sie tötet. Zum Schluss holt er sich ein „Jungfräulein“ aus dem Publikum, das er zum Mitspielen zwingt. Achtung, Mädels, wenn ihr eure Frisuren am Ende des Abends noch haben wollt, setzt euch nicht in die erste Reihe ... Trotz allem war stets ein Stück Poesie spürbar, wenn der Bonesmasheryman über sein Schicksal philosophiert, eben dieser sein zu müssen.
Patrik Hubers grauenhaft-kurzweilige Show im Linzer Phönix
„Welcome at Bonesmasheryman\'s!“ heißt Patrik Hubers neueste Musiktheater-Show im Linzer Theater Phönix. Er lädt in ein düsteres Horrorkabinett, im Mittelpunkt steht skurril und grauenhaft-kurzweilig die Zentralfrage: „What is life for?“ Versprochen wird eine „Heizdeckenfahrt“ in die Hölle ...
Bonesmasheryman Huber tobt sich singend-rezitierend in der Schizophrenie zwischen Lust auf Blut und einem „normalen“ Friseurdasein aus. In ziemlich absurder, aber stringenter Weise rattert der Durchgeknallte zwischen Blutrausch und sehnsüchtiger Körpernähe durch seine Knochenlebenssinnmühle.
Drei E-Gitarren (Musik: Gerald Kurowski) steuern einen distanziert-unterstützenden Klangteppich bei. Die Regie von Doris Jungbauer und Huber selbst bringt dieses Blutkarussell richtig in Fahrt. Und was macht das für einen Sinn? Fragen ist immer gut!
PHÖNIX: Patrik Hubers neue Skurriloshow
Auf dem Balkon des Linzer Theater Phönix gastiert zur Zeit die Gruppe Hubraum mit einem skurrilen Stück Musiktheater. Eines vorweg: der “Bonesmasheryman“ (Regie: Doris Jungbauer/Patrik Huber) setzt Ausdauer voraus, Geduld und die Bereitschaft, sich auf Ungewöhnliches einzulassen. Und am besten auch Englischkenntnisse.
Patrik Huber als Haupt- und Selbstdarsteller in der Figur des Bonesmasheryman philosophiert über Leben, Schmerz und Sinn. Und kennt die Antwort: Erlösung durch Abschlachten. Langatmig und unter Verwendung popkultureller Weisheiten (etwa “I was made for Loving You“ von Kiss) erläutert der tragische Bonesmasheryman seine kruden Ideen und ringt dabei mit sich selbst. Wie gesagt: Ausdauer ist von Nöten.
Hendlkopf spuckt Blut
Für mehr Freude sorgt da schon das Bühnenbild (Grat/Jungbauer/Huber): ein überdimensionaler blutspuckender Hendl-Kopf, eine Guillotine und eine riesige Tötungsmaschinerie bilden den gelungenen Hintergrund des Stückes. Und bieten gleichzeitig Platz für den heimlichen Höhepunkt der Show: drei E-Gitarristen, die die Monologe und Gesänge des Hauptdarstellers musikalisch unterlegen.
Ordentlicher Hasenrock
In Hasenkostüme und Ballerina-Outfits gesteckt, gelingt es den Musikern, mit einfachen, rhythmischen Riffs und filigranen Melodie-Elementen die vielfältigen Möglichkeiten ihrer Instrumente im Trio auszunutzen. Und sie rocken auch ordentlich in den kurzen Momenten, wo sie das dürfen.