Romeo und Julia

Textfassung für Kinder ab 12 von Adelheid Dahimène

Sujet: Theater Phönix
Premiere:
13.03.2001
Dauer:
-
Spielstätte:
Saal

Besetzung



Kostüme
Christine Dosch

Musik
Simon Hostettler

Lichtgestaltung
Gerald Kurowski

Choreografie
Marina Koraiman

Maske
Peter Köfler

Dramaturgie
Silke Dörner

Florian Carove
Florian Carove
Doris Hindinger
© Marco Zimprich
Doris Hindinger
Ingrid Höller
© Margit Berger
Ingrid Höller
Alexander Jagsch
Alexander Jagsch
Dieter Salzner
Dieter Salzner
Christian Strasser
© Moritz Schell
Christian Strasser
Helmut Fröhlich
© Eisterhuber, Leisch
Helmut Fröhlich
Stimme

Inhalt

Romeo and Juliet :Kids of the 21th century

In \"Romeo und Julia\" hat William Shakespeare das Thema der \"ersten Liebe\" zum Mittelpunkt seines Dramas gemacht. Seine Helden sind - aus heutiger Sicht - Pubertierende: Sie erleben zum ersten Mal das Gefühl gegenseitiger Liebe. Sie sind die Kids der Shakespeare-Ära: jung, radikal, kompromißlos. 

\"Kein Felsblock bremst der Liebe Schwung, was Liebe kann, wird sie sich trauen, und kein Gegner hindert sie\", bringt Romeo in der Balkonszene das durch Liebe neu erweckte Lebensgefühl auf den Punkt. Liebe versetzt Berge. Liebe ist grenzenlos. Unaufhaltsam. Macht der Liebe.

 

Werden aber Grenzen von außen gesetzt, von der Familie, dem Freundeskreis, der Gesellschaft, kann die Entscheidung für die Liebe für junge Menschen schnell zu einer existentiellen Entscheidung werden. Das war vor 500 Jahren so, das ist auch heute nicht viel anders. Gerade Heranwachsende sind stark dem Druck von Eltern oder Freunden ausgesetzt. In Romeo und Julia kommt eine weitere existentielle Bedrohung für das Liebespaar hinzu: die erbitterte Feindschaft zwischen ihren beiden Familien. Ein unlösbares Problem. Und ein Problem von erschreckender Aktualität, denn nach wie vor gilt: einen \"Feind\" zu haben, ist die einfachste Art, die sozialen Bindungen innerhalb einer Gruppe zu festigen. Das funktioniert überall auf der Welt so, zwischen Punks und Skins, englischen und belgischen Hooligans, In- und Ausländern, Protestanten und Katholiken, Moslems und Christen... Romeo und Julia bleibt in dieser Situation nur noch ein Ausweg: die Liebe im Tod. Ohnmacht der Liebe.

 

Klar, die beiden sprechen eine andere Sprache. Romeo liebt: in Versen, in Sonetten, nach dem Vorbild des italienischen „Kultdichters“ des 14. Jahrhunderts Francesco Petrarca. Heute wird nicht mehr in Sonetten geflirtet und geliebt, sondern SMS oder e-mails verschickt mit Texten von EMINEM oder Brithney Spears. Die Vorbilder mögen sich geändert haben, das Faszinosum Liebe nicht. Durch die Liebe zu Julia findet Romeo schließlich zu seiner eigenen Sprache, weit ab von allen Klischees, pur und unmittelbar, und trifft mitten ins Herz. Nicht nur in Julias. Sondern auch in unseres.

Einblicke

Theater Phönix
© Theater Phönix