Mit "Tod und Teufel" stellt das Theater Phönix das bislang neueste Stück von Peter Turrini vor und setzt damit auch die Reihe fort, Produktionen zu wichtigen Zeitthemen zu zeigen. "Tod und Teufel" ist eine vom Autor bezeichnete Colportage, ein Bericht also vom Hörensagen oder eine Schauergeschichte. Eine Geschichte jedenfalls, ein erzähltes Ereignis von der Suche nach der Sünde. Turrini schickt seinen Pfarrer Blei hinaus in die Großstadt um nach der noch nicht erlebten Sünde zu suchen, damit er sie endlich spüren und benennen kann. Bleis Weg wird zur Passion, er stolpert und fällt in alle Elendslöcher dieser Welt: Pornomilieu, Kontakt mit einer Alkoholikerin, Drogenkonsum und Alkohol machen ihn physisch kaputt, aber den Menschen endlich nah und schließlich wird er beim Waffenhändler Leschitzky zum Mitwisser und Mittäter von großen Waffengeschäften, Menschenhandel und Mord.
Nackt in ein Schließfach am Bahnhof gezwängt, predigt Blei in der Großstadtwüste. "Der Himmel ist auf die Erde gefallen ..." Bleis Weg endet in der Verzweiflung und schließlich in der Konsequenz seines Passionsweges am Kreuz. Eine Kreuzigungsgeschichte, in der für Turrini auch ein Vergleich mit dem christlichen Bild zum großen Irrtum wird. Für Turrini ist "Tod und Teufel" ein christliches und religiöses Stück, eine Suche nach Wahrheit, aber einer Wahrheit "jenseits der verordneten Theologie".